DER GT2RS
Da glaubt man, nach den 717PS des Challenger Hellcat kann nicht mehr viel nachkommen. Und fast lesen sich die 700PS des Porsche 911 GT2RS als zweitrangig oder gar unterlegen. Die Wahrheit ist diametral: es braucht den Abstand mehrerer Stunden, um zu realisieren, was dieses Auto mit einem anstellt. Zu jeder Sekunde vermittelt der RS, dass sämtliche Muskeln bis zum Platzen angespannt sind und es nur einen kleinen Funken benötigt, um die Bombe hochgehen zu lassen. Und genau so kommt es: die semislick-artigen 325er Walzen im 21-Zoll Format an der Hinterachse kämpfen selbst bei 100 und trockener Fahrbahn mit Halt. Was dann über einen hereinbricht bedarf fast eines Dudens, um passende Worte zu finden. Es ist ja nicht gerade so, dass man nicht wüsste, wie sich 400, 500, 600 oder gar 700PS anfühlen. Und doch macht dieser Hochleistungssportler alles anders. Alles besser. Das ist Autofahren mit sämtlichen Sinnen. Trotz aller Brutalität fühlt sich der RS an, wie ein perfekt sitzender Lederhandschuh. Es vergehen keine 3 Sekunden, in denen der RS nicht eine neue Tonart anschlägt: brabbeln, sägen, brüllen, posaunen, kreischen... Es ist nun genau 24 Stunden her, dass ich Abschied nehmen musste vom GT2RS. Und immer noch stehe ich unter Strom. Für die Technikverliebten: 3,8 Liter Hubraum, 6 Zylinder Bi-Turbo, 700PS, 0-100 km/h in 2,7 Sekunden, 0-200km/h in 8 Sekunden, 342km/h Vmax. AMEN!